Bilder/Images

Markus Binner, Simon Starke: Bikini

Anders als der Titel vermuten läßt, zeigt eine neue Ausstellung hervorgegangen aus der Kooperation der Hamburger Künstler Markus Binner und Simon Starke ein architektonisch ambitioniertes Ensemble von Arbeiten. Es ist dem Projektraum Rothenburgsort gewidmet, der dort für zwei Monate um den Jahreswechsel vom Kurator Carsten Rabe betrieben wird.

Zunächst ist da eine raumgreifende Bodenskulptur, die Besucher in ungewohnte Höhenverhältnisse zueinander stellt. Wie ein streifenartiger Sockel durchquert sie mehrfach den Raum und transportiert damit Farbe über dessen Kachelboden. Das traditionelle Figur-Grund Gefüge der Malerei etwas zu wörtlich genommen?

Dann, auf der einen Seite in Nachbarschaft zum griechischen Restaurant Chaplin, auf der anderen zum SPD-Ortsgruppenbüro, Knetarabesken an den Schaufensterscheiben des ehemals türkischen Getränkeshops. Diese Arbeit von Simon Starke entsteht aus etwa stromkabeldick gerollter farbiger Kinderknete, die in komplizierten Anordnungen ans Glas geklebt wird.

Markus Binner zeigt Beschreibungen von Readymades, d.h. Arbeiten von anderen (die anderen machen eh immer die bessere Arbeit) als Texte auf einem Leuchtschriftlaufband, jahreszeitlich bedingt zur vorweihnachtlichen Lichtsituation von außen durch die Scheiben lesbar. Z.B. von Badelatschen, die der deutsche Nachrichtendienst in Berlin demnächst verkauft und den Abdruck "secret" im Sand hinterlassen. Oder der Diebstahl des Mercedes Benz des vormaligen Daimler-Chysler Konzernchefs Jürgen Schremp.

Kleinere Arbeitsblöcke aus Zeichnungen, Fotos und Prints laden zum genaueren hinschauen ein und runden das divergente Austellungsetting ab.