Markus Binner, Roman Steger: Fremdspeisen, Oberösterreich kocht
Ein partizipatives Kunstprojekt von Markus Binner und Roman Steger im Rahmen der Ausstellung Sinnesrausch OÖ Kulturquartier Linz

An zwei Sonntagen im August präsentieren wir oberösterreichische Küche. Vor dem OK auf einem in ständerbauweise errrichteten hölzernen Podest laden wir zu vertraut-fremdem Genuß.

Essen im Asyl, Oberösterreichische Migrantinnenküche
Markus Binner und Roman Steger zusammen mit Migrantinnen und Migranten aus Oberösterreich Wir feiern ein kulinarisches Sommerfest mit Essen aus aller Welt. Wie reich sind die Küchen ferner Länder. Was haben wir nicht alles noch nie probiert. Welche Genüsse, Überraschungen, Abenteuer gibt es zu entdecken. Dabei können wir mit den Köchinnen und Köchen reden, zusammen auf dem Festplatz im Kulturquartier essen wir uns um die Welt. Zur Vorbereitung des Festes beschäftigen wir uns während eines einwöchigen Workshops mit Essen im Asylzentrum. Wer kocht was, wie, mit welchen Zutaten. Und was wurde in den Heimatländern gegessen, wie zubereitet. Beides werden wir auf dem Fest anbieten. Während des Workshops recherchieren wir Gerichte, Nahrungsmittel, Rezepte. Sprechen darüber, fotografieren, kochen zusammen.

Pommes rot, frittierte Erdäpfelgerichte und feinste Paradeisersaucen
Markus Binner und Roman Steger zusammen mit Kindern und Jugendlichen des Mühlviertels Auf einem kulinarischen Sommerfest feiern wir den Erdapfel. Die bedeutendste oberösterreichische Feldfrucht präsentieren wir in einer zugereisten Form dank aufwändigster Zubereitungsarten als höchsten Genuss. Frittierte Erdäpfelstäbchen mit Natursalz an Paradeiserreduktion. Vor dem Fest, in einem einwöchigen Workshop geht es um Erdäpfel, Paradeiser, Salz. Wie macht man die besten Pommes Frites. Wir frittieren, probieren, experimentieren. Gehen von unterschiedlichen Rezepten aus, erfinden welche.

Das soll Kunst sein? Theoretisch, und anhand von Beispielen, geht es im Workshop auch um unseren Kunstbegriff. War Kunst nicht auch immer das, das anders war, als erwartet. Rubens als Frechdachs. Dabei werden auch andere Kunstprojekte zur Sprache kommen, die mit sozialen Fragen, mit kommunikativen Formen arbeiten. Auch werden wir dabei vom Distinktionsprofit, von Ausbeutungs- und Abhängigkeitsverhältnissen, vom Kitsch sozialer Projekte, von Qualität, von Lieblingsthemen, über den Innovationsdruck, die Form, die Fortsetzbarkeit, von Grundsätzlichem in partizipativer Kunst reden.
Zum Projekt erscheint in der Form eines Kochbuchs eine Dokumentation, mit einem einführenden Text, Rezepten und Fotos.